Christoph Spering · Chorus Musicus Köln · Das Neue Orchester

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%A, 06UTCTue, 06 Nov 2012 12:57:19 +0000 %e. %B %Y by sper_chr_autor

Klassik heute 07/1999: Der Kölner Dirigent Christoph Spering – Kopfarbeiter mit Temperament

Yvonne Andres Péruche

Originalartikel als PDF

1990 debütierte Christoph Spering als damals jüngster Dirigent in der Kölner Philharmonie. Seither bestücken er und sein Originalklang Ensemble Das Neue Orchester regelmäßig die Konzertreihen des fast immer ausverkauften Hauses. Rund fünfzehn CDs und internationale Tourneen haben die Kölner Musiker längst über die Region hinaus bekannt gemacht. Ihre Spezialität ist das 19. Jahrhundert, dem sie mit zeitgenössischem Instrumentarium gerecht werden wollen. Genaue Kenntnis des musikwissenschaftlichen Forschungsstandes, ein Höchstmaß an Stiltreue und die eigene dynamische Musikauffassung kennzeichnen die Arbeitsweise des Dirigenten und seiner auf ihn eingeschworenen Musiker.

Federnd, leicht, schlank in der Tongebung – mit diesen Attributen beschreiben Rezensenten in der Regel den Musizierstil des Kölner Dirigenten Christoph Spering und seines Ensembles Das Neue Orchester. Und in der Tat, wer Sperings heiteren Schubert Einakter Der häusliche Krieg oder auch den Charme seiner Rosamunde-Interpretation kennt, der mag sich gar nicht mehr vorstellen, dass solche Werke mit dem Schwergewicht eines 120 Mann-Orchesters zelebriert werden könnten. Nur ein Drittel davon setzt Spering normalerweise ein, um das von ihm bevorzugte romantische Repertoire zu spielen. Das Neue Orchester, 1988 gegründete Kernzelle und musikalische Heimat des längst auch auswärts gastierenden Dirigenten Christoph Spering, wird höchstens dann einmal aufgestockt, wenn man über Brahms hinaus ins beginnende 20. Jahrhundert vorstößt.

Alte Musik als Denkansatz

Schon in den Anfängen standen Ausgrabungen auf dem Programm des Neuen Orchesters, aber auch erst einmal das normale Repertoire. Spering gibt offen zu, dass man da einerseits auf der Suche nach der berühmten Marktnische war und andererseits auch zum Tonträgermarkt schielte, den das Ensemble seitdem bei dem Label Opus 111 mit romantischen Köstlichkeiten bereichert.

“Ich bin so ein typisches Kölner Gewächs, ich würde mich als ein Kind der Philharmonie bezeichnen”, so seine Standortbestimmung. Viele Ensembles (zu nennen wären da auch das Concerto Köln oder die Musica Antiqua) sind im Bannkreis der Kölner Philharmonie aufgewachsen, wobei nicht verschwiegen werden sollte, dass auch Christoph Spering seinen musikalischen Schliff an der traditionsreichen Kölner Musikhochschule erhielt. Künstlerpersönlichkeiten wie Reinhard Goebel und Gerd Albrecht formten den Interpreten und Dirigenten Spering, während der Cembalist Hugo Ruf, in Köln ein Guru der historischen Aufführungspraxis, den Urgrund für das Verständnis der Alten Musik und des Originalklangs legte. So benutzt Spering die Vokabel “Alte Musik” nicht zur Bezeichnung einer Epoche, sondern zur Beschreibung eines “Denkansatzes”. Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang auch der Name seines Orchesters. “Das Neue Orchester” leitet seinen Namen von dem Musiktraktat “Das Neueröffnete Orchestre” des damals weltbekannten Musiktheoretikers Johann Mattheson her, das 1713 als Orchesterschule erschien.

Christoph Spering gehört zu den Dirigenten, deren Neugier nicht mit der fertigen Werkinterpretation befriedigt ist. Ständiges Hinzulernen auch in technischer Hinsicht, Arbeiten an der eigenen Persönlichkeit und das von Simon Rattle einmal “stehlen” genannte Beobachten von erfahrenen Kollegen, gehören für ihn zum Muss in diesem Beruf: “Ein Musiker lernt nie aus”, lautet das Fazit.

Kopfarbeiter mit Temperament im Bauch: Akribisch werden Partituren durchleuchtet und in Klang umgesetzt, die beglückende klangliche Ausgewogenheit der einzelnen Instrumentengruppen zeugt vom genauen Hinsehen und der Vorstellungskraft des Interpreten Christoph Spering. Voller Lob äußert sich der Künstler über die Bibliotheken und wissenschaftlichen Institute, die ihm mit großer Offenheit Einblick in die Originalpartituren gewähren.

Spering hat Ehrgeiz: Neben dem großen sinfonischen Betätigungsfeld, zu dem neben Originalwerken auch die Bearbeitungen oder Parodien berühmter Komponisten hinzu kommen, hat er längst das Musiktheater anvisiert. Seit 1995 weisen musikwissenschaftlich fundierte Opernproduktionen wie Glucks Die Pilger von Mekka und Orfeo ed Euridice, Haydns La vera constanza, Bendas Romeo und Julia, Paisiellos Don Quichotte oder Rossinis L’occasione fa il ladro den Weg, den Christoph Spering auch in diesem Jahr noch intensiver begehen will: den zum Musiktheater. Originalton Spering: “Die großen Häuser kommen in Zukunft auch nicht mehr daran vorbei, ihren Mozart mit Kopf zu machen.”

Diverse Gastdirigate

Er wird seine 1999 geplanten Opern ganz sicher “mit Kopf” und im Originalklang machen. Titel wie Rossinis Barbier von Sevilla, in italienisch natürlich, der gerade bei den Dresdner Musikfestspielen aufgeführt wurde oder auch Cherubinis Oper Médée (für das Jahr 2000 geplant), aber auch Beethovens Oratorium Christus am Ölberg als Programmpunkt einer Europatournee, die anschließend zum Bonner Beethovenfest führt, legen dafür Zeugnis ab.
Christoph Spering, der zusammen mit dem Chorus Musicus Köln und dem Neuen Orchester seit Jahren nicht nur CD Produktionen einspielt, sondern erfolgreich im In und Ausland gastiert, macht sich zuweilen als Dirigent selbständig. Einladungen ins spanische Granada, nach Paris und Canterbury, Gastspiele beim Orchestre National de Lille, dem National Symphony Orchestra Taiwan, Dirigate beim Festivalorchester von Lameque in Kanada und dem Philharmonischen Staatsorchester Halle, Aufführungen von Orffs Carmina burana im sizilianischen Catania zusammen mit dem Düsseldorfer Ballett und von Mahlers Lied von der Erde gehören längst zum Pensum des Künstlers.

Seine große, gar nicht so heimliche Liebe jedoch ist die Oper. “Ich würde gerne mal die ‚Ariadne’ von Strauss mit Darmsaiten aufführen. So weit würde ich gehen!”

CHRISTOPH SPERING – Biographie

1959 geboren in Köln; Studium an der Musikhochschule Köln.
1983 Gründer und Leiter der Mülheimer Kantorei Köln.
1985 Gründer und Leiter des Ensembles Das Neue Orchester.
1993 Gastspiel mit dem Orchester im Pariser Théatre des Champs Elysées.
1994 Initiierung des Kölner Festivals Drei Tage für Felix; Aufführung u. a. des Oratoriums Paulus.
1997 Als Beitrag zum Schubert-Jahr u. a. Einspielung des Singspiels Der häusliche Krieg.
1998 Förderpreis der Dresdner Musikfestspiele.
1999 Gastdirigate in Granada, Paris, Lille, Amsterdam, Catania, Vilnius und Canterbury

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  • in: Bach-Magazin 1/2014: “ES GIBT REGELN”
  • in R(h)einkultur 1/2011: Christoph Spering – Entdecker musikalischer Raritäten
  • Klassik.com 08/2009: Die historische Aufführungspraxis ist verkommen!

 

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